Apropos Nerven: Weißt du eigentlich, warum dir die Stimme dieses einen Kollegen jeden Tag Kopfschmerzen bereitet?
Oder wieso dich der andauernde Baustellenlärm zum Wahnsinn treibt?
Oder du unbegründete Angst vor Konfrontationen im Job hast?
Oder du dich übertrieben gestresst in einem normalen Familienalltag fühlst?
Das alles hat zu tun mit unserem genialen Körper, genauer gesagt unserem Nervensystem, dass sich wie eine Autobahn voll mit Informationen durch ihn hindurch zieht und dich nur WARNEN möchte.
Das menschliche Gehirn hat die Hauptaufgabe, unseren Körper unter allen Umständen am Leben zu erhalten und zu beschützen. Darauf gehe ich HIER (Link zum letzten Blogpost) genauer ein.
In meiner Tätigkeit als Neurotrainerin helfe ich Menschen erfolgreich dabei, eine individuelle Betriebsanleitung für ihren Körper zu schaffen, um den Alltag wieder müheloser zu meistern oder sogar noch leistungsfähiger zu werden. Dazu habe ich Programme, wie zum Beispiel NeuroVital360 (Link) entworfen, in denen wir im Gruppensetting über mehrere Wochen daran arbeiten.
In diesem Blog-Artikel möchte ich dich mitnehmen auf die spannende Reise zu den Grundlagen des Neurotrainings: der Neurologie.
Um dich nicht mit zu vielen Erklärungen und Fachausdrücken aus der Bahn zu werfen, gehe ich auf die Basics ein und empfehle dir gerne Fachliteratur, wenn du dich genauer einlesen möchtest.
Ein grundlegendes Verständnis über Neurologie hilft dir zu erkennen, warum bestimmte Übungen oder Techniken des Neurotrainings funktionieren und wie sie sich positiv auf dein Gehirn und deinen gesamten Organismus auswirken. Es ermöglicht dir, überlegte Entscheidungen über deine Gesundheit und dein Wohlbefinden zu treffen und somit die Macht über deinen Körper zurückzuerlangen!
Ich hoffe du sitzt, denn es wird wild… und unglaublich spannend! :-)
Neurologie-Basics: So funktioniert unser Nervensystem
Das menschliche Nervensystem ist ein komplexes Netzwerk aus Nervenzellen, das Informationen von den Sinnesorganen empfängt „Input“, diese Informationen verarbeitet und dann entsprechende Reaktionen „Output“ koordiniert. Input erfolgt zum Beispiel durch sensorische Reize wie Berührung, Geruch oder Ton, die von den Sinnesorganen aufgenommen und über Nervenfasern an das zentrale Nervensystem weitergeleitet werden. Dort erfolgt die Verarbeitung dieser Informationen durch Neuronen, die elektrische Signale über Synapsen austauschen. Diese Verarbeitung kann reflexartig oder bewusst erfolgen, je nach Komplexität des Reizes und der Situation. Schließlich werden entsprechende Output-Signale generiert, die entweder Muskelbewegungen, Drüsensekretionen oder andere Reaktionen auslösen, um auf den ursprünglichen Input zu reagieren und das Verhalten oder den physiologischen Zustand des Organismus anzupassen.
So weit die trockene Theorie. In der Praxis bedeutet das: Solange sich unser Gehirn sicher fühlt und zufrieden mit dem Status Quo deiner (Lebens-)situation ist, spürst du nicht viel. Alles läuft wie geschmiert. Sobald aber eine vermeintliche oder reale Gefahrensituation erkannt wird, sendet das Nervensystem WARNSIGNALE aus. Wir nehmen diese Signale als Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Stress, Überforderung, Verdauungsbeschwerden, Hautprobleme, Verspannungen, Schmerzen alter Verletzungen wahr.
Meine Kundin, Andrea, klagte über tägliche Nackenschmerzen, Rückenschmerzen und eingeschränktes Sehvermögen, als sie zu mir kam:
"Sylvia hat mir ganz einfache Übungen gezeigt, die meine Schmerzen im Nacken und Rücken sofort linderten und auch meine Augen wieder trainierten. Ich hab verstanden, dass mein Gehirn mir Schmerzen sendet, wenn es „ausflippt“ – in meinem Fall, weil der Druck einfach enorm ist und ich öfter Pausen brauchte. Nur Pause alleine machen, reicht nicht – die Übungen sind maßgeblich dafür, dass mein Hirn sich wieder in Sicherheit wiegt. Nach nur 6 Wochen war ich zum ersten Mal komplett schmerzfrei! Das hat mich irritiert – mich zwickte es doch ansonsten immer im Nacken. „Lesson learned!“ - ich habs kapiert und aufgehört, permanent über meine Grenzen zu gehen und höre auf meinen Körper. Ich reagiere viel schneller auf die Symptome und kann so viel besser mit dem Druck und Stress umgehen."
Damit du die Bedeutung dieser Reize und wie dein Gehirn sie bewertet/verarbeitet noch besser verstehst, gehe ich im Folgenden noch genauer auf die Funktion des Nervensystems ein. Anschließend erfährst du wie du dank der Neuroplastizität Einfluss auf die Verarbeitung und den Outcome nehmen kannst:
Unser Nervensystem besteht aus zwei Hauptteilen: dem zentralen Nervensystem und dem peripheren Nervensystem.
Das zentrale Nervensystem besteht aus dem Gehirn und dem Rückenmark. Es ist das Hauptkontrollzentrum des Körpers und verarbeitet Informationen, koordiniert Aktivitäten und sendet Befehle an den Rest des Körpers.
Das periphere Nervensystem besteht aus Nerven, die das zentrale Nervensystem mit dem Rest des Körpers verbinden. Es umfasst sensorische Nerven, die sensorische Informationen von den Sinnesorganen zum Gehirn transportieren, und motorische Nerven, die Signale vom Gehirn zu den Muskeln und Drüsen senden, um Bewegungen und Reaktionen zu steuern.
Das periphere Nervensystem kann weiter unterteilt werden in das somatische Nervensystem, das die willkürlichen Muskelbewegungen und Sinneswahrnehmungen kontrolliert, und das autonome Nervensystem, das die unbewussten Funktionen des Körpers wie Herzschlag, Atmung und Verdauung reguliert.
Unser Nervensystem muss täglich Millionen von Reizen aufnehmen, verarbeiten und sich für einen Outcome entscheiden. Da wundert es nicht, dass chronische Beschwerden oder Unwohlsein manchmal selbst von medizinischem Fachpersonal ungeklärt bleiben. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass DU nichts tun kannst. Im Gegenteil: Das Gehirn besitzt eine weitere fantastische Eigenschaft, die Neuroplastizität!
Deshalb funktioniert Neurotraining
Die Neuroplastizität ermöglicht es unserem Gehirn, sich an neue Erfahrungen anzupassen und sich weiterzuentwickeln, indem es neue synaptische Verbindungen bildet und bestehende verstärkt. Ein wichtiger Mechanismus, durch den die Neuroplastizität funktioniert, ist die Mustererkennung.
Unser Gehirn ist unglaublich effizient darin, Muster in den Inputs zu erkennen und darauf zu reagieren. Wenn wir beispielsweise regelmäßig Gedächtnisübungen machen, wie das Wiederholen von Fakten oder das Lösen von Rätseln, erkennt unser Gehirn die Muster in diesen Aktivitäten und bildet neue synaptische Verbindungen, um diese Muster zu verstärken. Dies führt zu einer verbesserten Gedächtnisleistung und einem besseren Abrufen von Informationen.
Konzentrationsübungen sind ein weiteres Beispiel dafür, wie das Gehirn auf gezieltes Training reagiert. Indem wir uns regelmäßig darauf konzentrieren, unsere Aufmerksamkeit zu lenken und Ablenkungen zu minimieren, stärken wir die synaptischen Verbindungen, die für die Konzentration und Aufmerksamkeit verantwortlich sind. Dadurch können wir unsere Fähigkeit verbessern, uns auf eine Aufgabe zu fokussieren und produktiver zu arbeiten.
Das Beste am Neurotraining ist, dass es für Menschen jeden Alters in fast jeder Lebenssituation sinnvoll ist.
DU KANNST
deine Schlafqualität verbessern,
deine Stresssymptome in den Griff bekommen,
deine Lernfähigkeiten steigern,
oder einfach mit deinem stressigen Alltag besser zurechtkommen
und das sind nur ein paar Beispiele!
Sprich: Deine Lebensqualität deutlich verbessern!
Wie fandest du diesen Kurztrip auf der Nervenbahn?
Ich freue mich, von dir zu hören!
Alles Liebe, Sylvia
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